"Was kann man tun in dieser verdammten Welt?"

Am 6.11. gingen einige 9. und 10. Klassen der STS ins Mollerhaus, in die Vorstellung des Stücks "Was kann man tun in dieser verdammten Welt?", in dem es um Piraterie vor den Küsten Somalias geht.
Ein Gerichtsprozess gegen einen jungen, schwarzen, somalischen Piraten wird in dem Stück mit Rückblenden gezeigt.

Durch die Rückblenden und Erzählungen des Angeklagten wird die Geschichte eines Jungens erzählt, der durch seinen besten Freund auf die Idee kommt, Fischer zu werden. Als die beiden sich jedoch mit Mühe und Not ein winziges, billiges Fischerboot gekauft haben, platzt ihr gemeinsamer Traum, da ihnen durch die Überfischung großer Tanker aus dem Ausland kein einziger Fisch ins Netz geht.
Wütend und frustriert wird nun auch noch das Boot, das Letzte, was den beiden noch bleibt, von einem Tanker (aus Europa) zerschmettert.
Nur einer der beiden Freunde schafft es, auf den Tanker zu gelangen und wird jedoch durch die Aufregung, Wut und Trauer um den Freund ohnmächtig. Als er aufwacht, trägt er Handschellen.

Es ist eine szenische Collage mit dokumentarischem Material, viel Musik und Bildeinspielungen, in deren Zentrum die fiktive Verteidigungsrede eines somalischen Piraten vor dem Hamburger Landgericht steht. Die Collage behandelt mal witzig, mal poetisch, mal aggressiv folgende Themen: Rassismus, Kolonialismus, Welthandel, Europa, Gewalt, Ausbeutung, Freundschaft und die Sehnsucht nach einem guten Leben.

Nach dem Stück blieb der WPU10-Darstellendes Spiel mit Frau L. Gert noch da und machte mit Kai und Angelina von "TuSch" eine Nachbesprechung und einen Workshop.
Wir sprachen über unsere Eindrücke, unsere Gefühle während des Stücks, ob wir noch Fragen haben und wir probierten selbst aus, mit den wenigsten und einfachsten Requisiten einzelne Szenen zu erstellen, ohne miteinander zu kommunizieren. 
Wir spielten verschiedene Theaterspiele als Übungen, wie zum Beispiel die Entfremdung eines Kanisters zu einem Handy, einem Feuerwerk, einem Rasierer oder gar einem Tier.
Ebenfalls fassten wir zusammen, wie sehr Rassismus heutzutage noch eine Rolle spielt.
Es ist wichtig, dass Rassismus kein Tabu-Thema mehr ist und man sich damit auseinandersetzen soll. Nur, weil man etwas nicht kennt, heißt es nicht, dass es schlecht ist.
Es geschieht viel Ungerechtes durch Rassismus und Diskriminierung und jeder einzelne kann überlegen, wie man die Gesellschaft so verändern kann, dass sie offener gegenüber Fremdem ist.

Sima Sharifian, G10a