Besuch in der G8b

Das Leben eines eingeschränkten Rollstuhl­fahrers

Am 11.10.2016 kam ein Rollstuhlfahrer namens Tobias (31) in die Klasse G8b von Herrn Noback in die Stadtteilschule Arheilgen. In diesem Bericht geht es um das Leben und die Vor- und Nachteile eines körperlich eingeschränkten Rollstuhlfahrers.

Tobias wohnt in Kranichstein in einer behindert gerechten Wohnung. Er arbeitet beim CBF (Club Behinderter und ihrer Freuden) Darmstadt acht Stunden am Tag in der Zentrale des CBF. Er hat einige persönliche Assistenten, die ihm ein weitgehend normales Leben ermöglichen und ihm bei allen Aufgaben des Lebens assistieren.

Zur Arbeit kommt Tobias mit einem Fahrdienst. Er fährt über eine Rampe in den Kofferraum des Autos, der speziell umgebaut wurde.

Mit Hilfe der Assistenten steht Tobias an einem normalen Wochentag um sieben Uhr auf, frühstückt, wird im Badezimmer für den Tag fertig gemacht und fährt um neun mit dem Fahrdienst zur Arbeit. Um 17 Uhr macht Tobi Feierabend und wird von seinem Fahrdienst wieder nach Hause gefahren.

In seiner Freizeit spielt er gerne am Computer, hört Musik, geht gerne in die Disco, guckt beim Fußball (Darmstadt 98) zu oder spielt Rollstuhl-Handball. Für dieses Hobby benutzt er den gleichen Rollstuhl, wie im Alltag. Dieser elektronische Rollstuhl wiegt 120 kg.

Tobias ist von Geburt an körperlich eingeschränkt. Er selbst sagt, dass er froh ist, dass er überhaupt lebt, da sein Bruder zehn Tage nach der Geburt verstorben ist. Tobias spürt seine Beine trotz der Einschränkung, dass er nicht laufen kann. Tobi ging auf eine Förderschule, wo körperlich behinderte und nicht behinderte Kinder waren. Später ging er auf eine berufsbildende Schule für Menschen mit und ohne körperliche Einschränkung. Früher spielte er Harfe und hatte zwei Hasen. Bis vor ein paar Jahren war er außerdem in einer Trommelgruppe. Sein größter Wunsch ist es einmal nach Hamburg zu fahren, da das Reisen mit dem Flugzeug ein Problem darstellt. Früher war er unter anderem schon in Cuxhaven, Ägypten und Travemünde.

Er sieht sein Leben sehr positiv, weil er kleinere Dinge im Leben besser sieht als andere, die an den Sachen schnell vorbei laufen. Natürlich gibt es auch Nachteile z.B. das Aufstehen.

Er kann über sich lachen und versteht Spaß. Außerdem ist er ein fröhlicher Mensch und freut sich wenn man ihm hilft und ihn als normalen Mensch ansieht. Positiv findet er es außerdem wenn er anderen klar machen kann, dass man es viel schlechter haben kann und auch er selbst sieht seine Einschränkung als nicht so schlimm.

Tobi war positiv überrascht von diesem Treffen, da er dachte, dass Menschen in unserem Alter sich nicht so sehr für das Thema Behinderung interessieren.