Die G10a und G10b in Weimar und Buchenwald (28.8-30.8.2019)

Im Gymnasialzweig der STS Arheilgen besuchen die 10.Klassen zu Beginn des Schuljahres die KZ-Gedenkstätte Buchenwald und eine Gedenkstätte zum Themenfeld innerdeutsche Grenze 1949-1990.

Dieses Jahr fuhren die Klasse G10a und G10b Ende August für drei Tage nach Weimar. Der folgende Bericht stammt von drei Schüler/innen der Klasse G10a, die ihre Erlebnisse auf dieser dreitätigen Fahrt durch die deutsche Geschichte resümieren:

„Am Mittwoch den 28.08.2019 haben wir uns auf den Weg nach Weimar gemacht und besuchten auf dem Weg dorthin die Wartburg bei Eisenach. Auf der Wartburg hatten wir keine Führung, sondern durften uns selber auf dem Gelände bewegen. Wir hatten die Möglichkeit auf den Turm der Wartburg zu gehen. Die Wartburg ist ein für die deutsche Geschichte wichtiger und besonderer Ort, da sich Martin Luther dort versteckt hat und die Bibel vom Griechischen ins Deutsche übersetzt hat. Außerdem fanden dort der legendäre Sängerstreit statt, die Heilige Elisabeth lebte dort zeitweise und im Jahr 1817 feierten dort junge Menschen das Wartburgfest, das ein erster Schritt zur Gründung des deutschen Reichs von 1871 war.

Anschließend hatten wir am späten Nachmittag eine Stadtführung durch Weimar, bei der wir viel über Goethe und Schiller gelernt haben. Wir konnten bei der Stadtführung sehen, wie Goethe und Schiller damals gelebt haben und in welchen Häusern sie lebten. Wir haben während der Stadtführung auch das Hotel Elephant besucht, wo Hitler seinen Balkon hatte, von dem er die Reden gehalten hat.

Am nächsten Tag sind wir zu der KZ-Gedenkstätte Buchenwald gefahren. Dort hatten wir eine Führung. Wir sind am Anfang durch das ehemalige KZ gelaufen und haben dann an einem Modell die verschiedenen Stellen angeschaut, die zerbombt wurden. Danach sind wir ins Krematorium gegangen, in dem man auch die Öfen und Gräber sehen konnte in dem früher die Menschen vergraben oder verbrannt wurden. Dort konnte man den Leichenkeller sehen, wo die Leichen damals gelagert wurden. Die Leichen wurden über den Aufzug aus dem Keller nach oben transportiert, um sie dort dann zu verbrennen. Im Keller hingen an den Wänden überall Haken, an denen Häftlinge erhängt wurden. Draußen vor dem Krematorium war im Boden eine Holzklappe eingelassen, hinter der eine „Rutsche“ in den Keller führte. Somit musste keiner die Leichen die Treppe hinunter tragen. Danach konnten wir uns noch die Genickschussanlagen anschauen. Wir sind später ebenfalls ins Museum gegangen, wo man sich die Kleidung und noch andere Gegenstände von früher anschauen konnte.

Am letzten Tag der Fahrt sind wir sehr früh morgens losgefahren und haben uns auf dem Weg zu Point Alpha gemacht. Als wir dort waren, hatten wir eine Führung. Danach hatten wir ein Zeitzeugengespräch. Der Zeitzeuge hat uns erzählt wie er damals aus der DDR geflohen ist und wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, einfach weg zu gehen ohne seiner Familie Bescheid zu sagen. Er hat erzählt, dass er immer Journalist werden wollte und es am Ende auch nach dem Mauerfall geschafft hat. Wir hatten leider zu wenig Zeit, dass er alles erzählen konnte, aber es war trotzdem sehr informativ und spannend. Nach dem Zeitzeugengespräch führen wir zurück zur STS.

In unseren Augen sollte jeder Zehntklässler der STS diese Bildungsreise in Anspruch nehmen. Uns lies diese Reise wissen, welche gravierenden Folgen die Konzentrationslager und alles damit in Bezug stehende auf das damalige Leben der Menschen hatte und auch immer noch hat. Obwohl wir uns in dem Schulunterricht ausgiebig mit dem Thema zuvor befassten, war dies nicht zu vergleichen mit dem Gefühl welches wir in dem Keller des Krematoriums hatten. Erst dann konnten wir realisieren welche Schandtaten und Quälereien hinter diesen Mauern stattfanden. Auch fanden wir die Besichtigung der so wichtigen anderen Orte der deutschen Geschichte wie der Wartburg und der direkten innerdeutschen Grenze sehr lehrreich und lohnenswert.“

Geschrieben von: Fabian Bednarek, Leticia Meffert, Alina Rick