Schulsprecherin Paula Werner setzt ein Zeichen für Zivilcourage und Erinnerungskultur

Am 21.6.2020 fand am Gedenkort Liberale Synagoge auf dem Gelände des Klinikums Darmstadt eine Mahnwache statt. Hintergrund war die Beschädigung der Menora der Künstlers Helmut Lortz und Fritz Hausmann, die verbogen und beschädigt wurde. Menschen aus verschiedenen Bereichen der Stadtgesellschaft nahmen daran teil, unter anderem unsere Schulsprecherin Paula Werner von der Stadtteilschule.

Die Mahnveranstaltung dauerte etwa eine Stunde. Oberbürgermeister Jochen Partsch verurteilte die Tat und wies auf die Novemberpogrome von 1938 hin: „Wir müssen achtsam sein, damit wir uns nicht wieder in einer derartigen Vorgeschichte wiederfinden“. Im Unterschied zur NS-Zeit müsste die Zivilgesellschaft reagieren, insbesondere im Zuge des Rechtspopulismus und Neo-Faschismus, der Deutschland bedrohe: „Doch diesmal werden sie nicht gewinnen!“.

In ihrer kurzen Ansprache fand unsere Schulsprecherin Paula Werner die passenden Worte. „Jemand hat brutal die Menora geschändet. Ich will nicht einfach dazu schweigen, sondern aufstehen und mich für ein respektvolles Miteinander in der Schule und außerhalb der Schule einsetzen.“ Paula erläuterte, dass die Mitwirkung an einer Stolpersteinverlegung im September 2019, der Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald und die Teilnahme am Georg-Elser-Projekt im Herbst 2019 sehr geprägt hätten. Das habe sie dazu bewegt, an der Veranstaltung teilzunehmen und als Jugendliche ein Zeichen zu setzen.

Einige Schüler aus dem 8.Jahrgang des Gymnasialzweigs äußerten sich zu dem Vorfall und der Mahnveranstaltung.

Emma, Klasse G8a

Ich bin der Meinung, dass wir uns gegen die immer häufigeren respektlosen Taten wie diese wehren müssen. Solche Straftaten beeinflussen unser zukünftiges Zusammenleben.

Sami, Klasse G8a

Die Menora ist eine der wichtigsten religiösen Gegenstände für Juden und sollte gerade aufgrund der schlimmen Vergangenheit mit Respekt behandelt werden. Ich finde das ziemlich traurig.

Stella, Klasse G8a

Ich finde, dass das eine Unverschämtheit ist, Denkmäler zu zerstören. Am 9. November 1938 wurde auf dem gleichen Gelände die Synagoge zerstört. Wenn im Moment keine Pandemie wäre, würde ich auch dagegen protestieren. Das ist genauso wie bei George Floyd. Er wurde getötet, da er schwarz war. Juden wurden von Adolf Hitler getötet, da diese Menschen Juden waren. Beides ist Rassismus. Und solche Handlungen sind auch eine Form von Rassismus.

Zur Veranstaltung selbst gibt es einige weiterführende Links:

https://vorderer-odenwald-evangelisch.ekhn.de/startseite/einzelansicht/news/antisemitismus-und-rassismus-widerstehen-1.html

https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/darmstadt-ort28564/darmstadt-verurteilt-frevelhafte-schaendung-menora-13806106.html

http://www.christenundjuden-darmstadt.de/berichte/r10.html