Die R10a und G10b verlegen Stolpersteine für die Familie Goge

Am Donnerstag, den 26. September 2019, haben die Klassen R10a und G10b der Stadtteilschule Arheilgen in der Messeler Straße 7 in Erinnerung an die Familie Goge vier Stolpersteine verlegt.

Schon im letzten Schuljahr begann die Klasse R10a mit den ersten Vorbereitungen. Sie wählten die Familie Goge aus, informierten sich ausgiebig über die Familie und fanden den Ort, an dem sie damals lebten. Thematisch passend zur Stolpersteinverlegung besuchte die Klasse G10b im August im Rahmen des Geschichtsunterrichts das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar in Thüringen. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich dort mit den Verbrechen während der NS-Zeit auseinandersetzen. Auch im Unterricht beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Nationalsozialismus. Anschließend begann die Klasse G10b mit ihren Vorbereitungen für die Stolpersteinverlegung. Zunächst wurde die Ablaufplanung der Veranstaltung erstellt und die verschiedenen dazugehörigen Rollen wurden vergeben. Es galt Moderatorinnen und Moderatoren, Vortragende für ein Gedicht, Autorinnen und Autoren für die Biografien und eine Rede sowie für die Schulhomepage zu finden. In der darauffolgenden Zeit probte die Klasse G10b den Ablauf der Stolpersteinverlegung mehrfach und übte zusammen mit der Klasse R10a die Lieder „Moorsoldaten“ und „Sound of Silence“ angeleitet von Herrn Pritzl, der sich bereiterklärt hatte, die beiden Lieder mit den beiden Klassen einzustudieren.

Noch am Morgen des 26. September wurde das gesamte Programm noch einmal geprobt, weil die Schülerinnen und Schüler ihrem hohen Anspruch gerecht werden wollten. Um 12:00 Uhr begann dann die Veranstaltung. Wegen des regnerischen Wetters fand die Gedenkfeier im Innenhof des Hauses – überdacht - statt. Pünktlich begrüßten die beiden Moderatorinnen Nicole Ziaja und Patrycia Jastreb und der Moderator Herbert Elia Vetrov die etwa 60 Gäste.

Frau Doris Fröhlich vom Magistrat der Stadt Darmstadt hielt eine Ansprache, in der sie betonte, wie wichtig es ist, an die Verfolgung und Ermordung der Juden und anderer Minderheiten zu denken und dass sie begeistert ist, dass Schulen wie die Stadtteilschule mit ihren Schülerinnen und Schülern solche Projekte durchführen.

Nach Frau Fröhlich war die Leiterin der Stadtteilschule Arheilgen, Frau Lüneberg, an der Reihe. Auch ihr war wichtig, dass die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus erhalten bleibt, damit sich die schrecklichen Verbrechen nicht wiederholen.

Das sich daran anschließende Lied „Die Moorsoldaten“ steht wie kaum ein zweites für die NS-Verbrechen, den beiden Klassen gelang eine sehr gute Darbietung.

Mit der Rede der Schulsprecherinnen Dana Koch und Paula Werner ging es weiter im Programm, sie sprachen über das Erinnern an die NS-Opfer im Allgemeinen und beschäftigten sich ganz speziell auch mit der Aktion „Stolpersteine“.

Die Schülerinnen und Schüler Lilli Steinmetz, Josefine Völler, Paul Bohl und Lucas Brehme trugen dann das Gedicht: „Ausschwitz“ von Hans Dieter Arnitz vor.

Während Luca Pellikan und Lamia Bubalo die Biografien der Familie Goge verlasen, begann Frau Katja Demnig in den Bürgersteig vor dem Wohnhaus der Familie die Stolpersteine zu verlegen. Frau Demnig und ihr Mann Gunter arbeiten gemeinsam an dem seit 1992 existierenden Projekt „Stolpersteine“.

Die Verlegung wurde nachfolgend von Florian Dettmers mit dem Cellostück „Tempo di Minuetto“ von James Hook begleitet. Mit dem Chor der Klassen R10a und G10b und dem Lied „Sound of Silence“ von Paul Simon wurde die Arbeit an den Steinen vollendet. Für das leibliche Wohl der mehr als 60 Gäste sorgten Lars Nebel und Alexander Zwach von der G10b.

Das Zitat von Gunter Demnig „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, wird uns immer in Erinnerung bleiben und beschreibt die Aktion „Stolpersteine“ in treffender Weise…

Caspar Söder, Paul Stegmann und
Robert Zwach, Klasse G10b